Samstag, 25. Juli 2015

Feuerahorn – Vloggen und das Drumherum

Titel Ich war grad draußen in meinem kleinen Garten. Naja, Garten kann man's eigentlich nicht nennen.
Es handelt sich eher um eine Art großen Dachvorsprung, den ich vom Fenster aus betreten kann. Dort habe ich auch einige Blumentöpfe mit Kräutern stehen.

Da halte ich mich zuweilen ganz gerne auf. Ist halt mein Platz. Schon weil niemand anders ihn betreten kann und es für ein Fleckchen mitten in der Stadt doch ziemlich still ist. Lediglich fernes Verkehrsrauschen hört man leis'.
Ich mag zwar eigentlich nicht braun werden, aber für die stimmungs-aufhellende Wirkung leg ich mich, wann immer die Sonne mal scheint, mit einem guten Buch oder einer Sportzeitschrift zwischen meine Blumen und versuche abzuschalten.

Das ist neu. Ich meine das mit den Pflanzen; ich hatte nie einen grünen Daumen und das fand ich immer furchtbar beschämend. Ich entstamme einem alten norddeutschen Bauerngeschlecht und dennoch verreckte jeder Kaktus innerhalb einer Woche, den man in meine Obhut gab. Es war zum Heulen!
Irgendwann gab ich auf, Pflanzen überhaupt am Leben halten zu wollen...
Wenn ich Kräuter im Topf kaufte, dann der Frische und des Feelings wegen.
So denn auch: Der riesige Topf mit den toten Kräutern vom letzten Jahr, welk und tot. Ein vertrauter Anblick. Ausgedörrtes Gestrüpp mit zur Unkenntlichkeit vertrockneten Restblättern. Toter als tot.

Ich konnte es kaum glauben, als in diesem Topf irgendwann im Frühling von ganz allein Minze, Thymian und Rosmarin wieder sprießten. Einfach so.
Plopp! Und der ganze Topf war voller Grünzeug.
Ich fing an, sie zu etwas auszudünnen (die Minze wuchert nämlich wie irre) und regelmässig zu gießen. Und sie packen's! Sie halten durch! Sie überstehen alles! Sogar mich!  ( *–*)?

Mein erstes Baby, welches ich – trunken vor Mut nach der Wiederauferstehung der Phönixkräuter – dazu kaufte, war der japanische Ahorn.
Feuerahorn habe ich schon immer geliebt. Hat einfach eine wahnsinnig starke Wirkung in einem ansonsten rein grünen Garten und ist deswegen eines meiner Lieblingselemente in asiatisch gestalteten Gärten.

Eben jener Ahorn hat eben bei Wind und Kälte tapfer für mich Model gestanden.
Ich bin dabei, mir ein Intro zu basteln und dafür brauche ich bewegtes Bildmaterial von etwas Japanischem. Natürlich mit den entsprechenden Nutzungsrechten.
Nun ja, heute ist es wirklich trist und windig und ich weiß nicht recht, ob das Material taugt. Wir werden sehen.

Ihr seht, ich bin fleißig mit dem Ausbauen vom Drumherum des Vloggens beschäftigt und halte euch auf dem Laufenden.






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Freitag, 24. Juli 2015

Nihon Inki – Warum bekommt mein Blog diesen Namen?

Nihon ist mit Sicherheit noch einigermaßen selbsterklärend, schließlich ist dies das japanische Wort für Japan.
Es setzt sich zusammen aus Ni[chi] für Sonne/Tag/hell und Hon für Wurzel bzw. Ursprung.
Nihon (alternativ: Nippon) bedeutet also Sonnenursprung oder anders gesagt: Ursprung der Sonne; die Japaner bezeichnen ihre Insel, genau wie wir auch, als "Land der aufgehenden Sonne".
Das Wort Nihon ist also quasi ein Must-have im Namen eines Japan Blogs ;o)

Schwerer zu erklären ist da schon, warum ich mich nach langer Suche für den zweiten Bestandteil entschieden habe, denn hier ist meine Motivation äußerst vielschichtig und multifaktoriell begründet. Letztendlich erst begründet als ich mich später fragte, warum.

Gefunden hab ich es, wie alles wirklich Wichtige und Gute im Leben, durch blanken Zufall. Ich stöberte im Wörterbuch und stolperte über dieses Wort; direkt blieb mein Blick kleben... erinnert an die Tintenroller aus meiner Kindheit mit den kleinen runden Fenstern zum Kontrollieren des Tintenfüllstands.

Die hießen bei uns Inki.
Vielleicht ein Markenname. Ich weiß es nicht.
Die mochte ich.

Wenn der Füllfederhalter zu umständlich oder überkandidelt gewesen wäre, war der Inki genau richtig.

Kugelschreiber habe ich nämlich nicht angerührt.
Die mochte ich noch nie.

Ich fand sie irgendwie... ja, ordinär.
Sie sind zu krakelig und billig für meine Worte. Wenn ich etwas zu Papier bringe – wenn ich mir diese Arbeit mache – haben sie vielleicht nicht immer gleich die Herrschaftlichkeit eines Füllers verdient, aber doch immer was Besseres als blass-aderblaue und viel zu magere Spuren von Kugelschreibermienen.
Allein dieses stockend kratzende Geräusch widert mich an!

Wenn Inki ein Markenname ist... ist es ein verdammt guter; prägnant und nur zwei kurze, leicht auszusprechende Silben, die frech klingen, aber nicht ungehobelt. Obendrein beschwört er mächtige Bilder von Tinte (engl. Ink) herauf – tief, schwarz und satt.

All diese Assoziationen verblassen aber neidlos gegen das japanische Wort Inki.
Es bedeutet Melancholie.

Melancholie war für mich nie so negativ behaftet wie für viele meiner Mitmenschen. Es ist eine leichte Form von Traurigkeit. Irgendwie inspirierend, belebend sogar. Artverwandt mit Sehnsucht und Fernweh.
Es tut weh, aber es tut gut. Ich bin voller Gefühl. Ich bin lebendig.
Und das Schöne wird noch schöner, gerade weil es irgendwann vergeht.

Wir sagten Memento Mori & Carpe Diem, aber dieses Verständnis bricht in allen Zeiten und in allen Teilen der Welt immer wieder einmal hervor, so findet man es ebenso im Bildnis Ying&Yang und vielen anderen Aspekten asiatischer Ästhetik.
Leere sog. Negativ-Flächen in der Kunst sind ein gutes Beispiel dafür...

Aber allen Voran: Die Lektion der Kirschblüte – Meine geliebte, ach-so-süße japanische Melancholie!







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