Freitag, 24. Juli 2015

Nihon Inki – Warum bekommt mein Blog diesen Namen?

Nihon ist mit Sicherheit noch einigermaßen selbsterklärend, schließlich ist dies das japanische Wort für Japan.
Es setzt sich zusammen aus Ni[chi] für Sonne/Tag/hell und Hon für Wurzel bzw. Ursprung.
Nihon (alternativ: Nippon) bedeutet also Sonnenursprung oder anders gesagt: Ursprung der Sonne; die Japaner bezeichnen ihre Insel, genau wie wir auch, als "Land der aufgehenden Sonne".
Das Wort Nihon ist also quasi ein Must-have im Namen eines Japan Blogs ;o)

Schwerer zu erklären ist da schon, warum ich mich nach langer Suche für den zweiten Bestandteil entschieden habe, denn hier ist meine Motivation äußerst vielschichtig und multifaktoriell begründet. Letztendlich erst begründet als ich mich später fragte, warum.

Gefunden hab ich es, wie alles wirklich Wichtige und Gute im Leben, durch blanken Zufall. Ich stöberte im Wörterbuch und stolperte über dieses Wort; direkt blieb mein Blick kleben... erinnert an die Tintenroller aus meiner Kindheit mit den kleinen runden Fenstern zum Kontrollieren des Tintenfüllstands.

Die hießen bei uns Inki.
Vielleicht ein Markenname. Ich weiß es nicht.
Die mochte ich.

Wenn der Füllfederhalter zu umständlich oder überkandidelt gewesen wäre, war der Inki genau richtig.

Kugelschreiber habe ich nämlich nicht angerührt.
Die mochte ich noch nie.

Ich fand sie irgendwie... ja, ordinär.
Sie sind zu krakelig und billig für meine Worte. Wenn ich etwas zu Papier bringe – wenn ich mir diese Arbeit mache – haben sie vielleicht nicht immer gleich die Herrschaftlichkeit eines Füllers verdient, aber doch immer was Besseres als blass-aderblaue und viel zu magere Spuren von Kugelschreibermienen.
Allein dieses stockend kratzende Geräusch widert mich an!

Wenn Inki ein Markenname ist... ist es ein verdammt guter; prägnant und nur zwei kurze, leicht auszusprechende Silben, die frech klingen, aber nicht ungehobelt. Obendrein beschwört er mächtige Bilder von Tinte (engl. Ink) herauf – tief, schwarz und satt.

All diese Assoziationen verblassen aber neidlos gegen das japanische Wort Inki.
Es bedeutet Melancholie.

Melancholie war für mich nie so negativ behaftet wie für viele meiner Mitmenschen. Es ist eine leichte Form von Traurigkeit. Irgendwie inspirierend, belebend sogar. Artverwandt mit Sehnsucht und Fernweh.
Es tut weh, aber es tut gut. Ich bin voller Gefühl. Ich bin lebendig.
Und das Schöne wird noch schöner, gerade weil es irgendwann vergeht.

Wir sagten Memento Mori & Carpe Diem, aber dieses Verständnis bricht in allen Zeiten und in allen Teilen der Welt immer wieder einmal hervor, so findet man es ebenso im Bildnis Ying&Yang und vielen anderen Aspekten asiatischer Ästhetik.
Leere sog. Negativ-Flächen in der Kunst sind ein gutes Beispiel dafür...

Aber allen Voran: Die Lektion der Kirschblüte – Meine geliebte, ach-so-süße japanische Melancholie!







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6 Kommentare:

  1. Juhuuuuu Nisan :) Du bist eine wundervolle Lehrerin für Japan. Du schaffst kleine Wunder. Kleine Wunder sind die Schönsten von allen.
    Danke Nisan *kuss*

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    1. Danke für deine lieben Worte, Andromeda! *bussi*

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  2. Ah, super - Mein erster Kommentar war im Nirvana gelandet. Jetzt klappt das kommentieren! :)

    Hiho Luka,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten Blogartikel. Ich bin schon gespannt auf die nächsten. :)

    Bleibt das ein eher persönliches Blog oder gibt es später auch Artikel zu Deiner Selbständigkeit?

    Liebe Grüße
    Ansgar

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    1. Vielen, vielen Dank für deine lieben Worte, Ansgar! <3

      Ich weiß es noch nicht genau; ich denke, es wird so'n bisschen pseudo-privat.^^
      Dieser Blog ist auch Sidekick zum YouTube-Vlog, also könnte es im besten Fall passieren, dass der Erfolg des einen Projekts auch das Andere puscht.
      Persönlich wird's trotzdem immer bleiben, denn ich kann nur emotional schreiben und mein Hauptmotiv – wie im ersten Video erläutert – ist ja, dass ich mich mehr "zeigen" wollte.

      Ich will außerdem endlich einmal richtig viel Zeit in etwas investieren, wofür ich mich – unabhängig von anderen Personen oder meiner Lebenssituation –.wirklich begeistere und das schon seit ewigen Jahren.
      Gerade jetzt häufen sich auch lauter Zufälle, die mich immer wieder und immer weiter in die Richtig "Japan Sachverständige" stoßen.
      Eine Freundin sagte früher immer: "Zufall, das ist: konkret dir Zugefallenes!" :D

      Fühlt sich momentan zumindest alles überaus stimmig an und es macht mich schon jetzt sehr glücklich. Ob "erfolgreich" oder nicht: Ich scheine endlich ich selbst zu werden.

      Es umarmt dich,
      Kikin

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